MOZ Beiträge vom 2.6.
Amt storniert Genehmigung für Fairmast
Zwei Jahre nach der Erteilung entzieht das Umweltamt Odega nun die Erlaubnis für den Mastbetrieb in Golzow. Golzow. Vorerst sollen wohl keine Hühner mehr in den ehemaligen Golzower Kuhställen gemästet werden. Die Bürgerinitiative Golzow feiert das als ihren Erfolg. lnsgesamt sollten einmal rund 72.000 Tiere in der einstigen Milchviehanlage der Landwirtschaft Golzow germästet werden. Die Firmengruppe Odega ist Pionier in diesem Verfahren, das das Tierwohl stärker berücksichtigt als konventionelle Hühnermast. In Sachsendorf läuft bereits eine Anlage, die vom Land als vorbildlich eingestuft wurde. Insgesamt gibt es in Brandenburg bereits mehrere Fairmastanlagen. Doch mit Baubeginn Ende 2019 kam das Baustopp. Nun soll auch die rechtskräftige Genehmigung gekippt worden sein, informiert die Bürgerinitiative Golzow. „Das Landesamt fiir Umwelt Brandenburg teilte uns mit, dass es am 26. Mai 2021 mit sofortigem Vollzug fiir eine Massentierhaltung – dem Widerspruch von Mitgliedern der Bürgerinitiative Golzow gegen eine Mast-Anlage unmittelbar arn Ortsrand und zwischen zwei FFH-Gebieten
abhelfen musste“, so Peter Tiedke, Sprecher der Bürgerinitiative Golzow am Montagabend. Der Genehmigungsbescheid vom 27.August 2019 fiir die Hähnchenmastanlage in Golzow werde aufgehoben, stehe in dem Schreiben. „Ohne unseren hartnäckigen Widerstand und breite Unterstützung – auch vor dem Verwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht – wäre dieses Einlenken nicht erfolgt“, so Tiedke.
Odega gibt nicht auf
In der Odega-Gruppe konnte Niklas Krumsiek von der Geschäftsführung am Dienstag denEingang eines solchen Schreibens bei der Rechtsanwaltskanzlei bestätigen. Er verweist allerdings darauf, dass die Landwirtschaft Golzow in das Projekt bereits investiert habe. Dies im Vertrauen auf die rechtskräftige Genehmigung durch das Landesamt für Umwelt. Somit werde dem Unternehmen ein erheblicher Schaden entstehen, wenn es nun zur Aufhebung der Genehmigung gekommen ist. „Der Tanz ist damit aber noch nicht beendet“ erklärte Odega-Geschäftsführer Detlef Brauer. Man werde sich weiterhin um eine Genehmigung für das Golzower Projekt bemühen. „Auch, wenn es lange dauert“, versicherte Brauer. Er macht zugleich die Widersprüche der Gegner der Tierhaltung deutlich. Die Felder müssen gedüngt werden. Dafür sei tierischer Dünger eben notwendig, wenn man nicht auf Kunstdünger setzen will.
Kurzkommentar: Ich dachte immer, die MOZ gehört im Wesentlichen einem südwestdeutschen Multimillionär, nun entpuppt sich zumindest das „Oderlandecho“ als „Brauerei-Blatt“.